Die Geschichte der Währungen geht weit zurück Unsere Gesellschaft entwickelt sich in allen Bereichen immer rasanter – das gilt auch für die Entwicklung von Währungen. Wurde im 11. Jahrhundert das Papiergeld erfunden, ist heutzutage die bargeldlose Zahlung Normalität. Die Tendenz geht zunehmend weg von Bargeld, hin zu digitalen Währungen. So ist die Geschichte der Währungen ein spannendes Kapitel Finanzgeschichte. In diesem Beitrag tauchen wir in die Vergangenheit ein und gehen den Weg von den ersten Tauschwährungen bis zu der Währungsvielfalt des 21. Jahrhunderts. Ein spezieller Fokus im Rahmen der Währungsgeschichte gilt der Entwicklung der deutschen Währung und der Währungsunionen.

Am Anfang war das Tauschgeschäft

Die Geschichte des Handels ist eng mit der Geschichte unserer Zivilisation verbunden. Die früheste Form des Handeltreibens waren Tauschgeschäfte. Schon lange vor der Erfindung des Geldes als Zahlungsmittel und verschiedener Währungen als Verhältnis von Geldwerten wurde mit Naturalien oder Vieh gehandelt. Objekte wurden gegen Objekte getauscht.

Im 6. Jahrtausend v. Chr. begann der Tauschhandel und damit der Vorläufer heutiger Zahlungsmittel: Während man zuvor Waren direkt gegeneinander getauscht hatte, wurde schnell klar, dass diese Art des Tauschhandels ein entscheidendes Defizit aufweist: Die Waren mussten bei dieser direkten Art des Tausches gegen die aktuell benötigten Waren eingetauscht werden. So wurde der Gedanke des Zwischentauschmittels geboren.

Nach und nach etablierten sich Zwischentauschmittel in Form wertvoller Güter wie beispielsweise Werkzeuge oder Muscheln.

Geschichtlich zu beachten ist, dass es zu diesen Zeiten wenig Infrastruktur gab. So konnte zwischen den Stämmen bzw. Völkern noch keine wirtschaftliche Interaktion betrieben werden. Eine globale Gesellschaft wie in der heutigen Zeit existierte nicht.

Mangels Mobilität war der Handel ausschließlich „regional begrenzt“. Weltweit war auch der Entwicklungsstand der Bevölkerung verschiedener Kontinente noch sehr unterschiedlich. Jedes Volk hatte andere Tauschmittel und Handelsstrukturen.

Die ersten Währungen

2000 v. Chr.: Die erste Währung in Form von Metallgegenständen wurde in Mesopotamien, dem heutigen Irak und Syrien, entdeckt. Damals verwendeten die Bewohner Mesopotamiens – die Sumerer – Silberbarren für die Bezahlung von Gegenständen des täglichen Gebrauchs.

700 bis 500 v. Chr.: Mehrere Völker verwendeten unabhängig voneinander kleine Gegenstände aus Eisen, Bronze und anderen Materialien als Zahlungsmittel. Diese hatten zum Beispiel die Form von kleinen Quadern, Kugeln oder Skulpturen.

650 v. Chr.: Das Volk der Lyder, die in der Westtürkei beheimatet waren, stellten als Zahlungsmittel kleine Metallscheiben her. Diese waren unterschiedlich schwer und gelten als Vorstufe der Münzen.

Münzen als erste einheitliche Währung

Ca. 550 v. Chr. wurde im damaligen Lydien durch den damaligen König Krösus das erste Münzsystem erfunden. Die geprägten Münzen waren in Gewicht und Wert vereinheitlicht. Zum ersten Mal in der Währungsgeschichte waren die Münzen einheitlich geprägt – mit dem königlichen Wappen dem Wert der Münze. Erstmals gab es dadurch die Möglichkeit einer gemeinsamen Währung, welche übergreifend für das gesamte Herrschaftsgebiet des Königs Geltungsbereich hatte.

Interessant

Der Wert der einzelnen Münzen entsprach damals genau dem darin enthaltenen Gold- und Silbergewicht.

Die Geldstücke, die heutzutage im Umlauf sind, nennt man Scheidemünzen. Bei ihnen ist der enthaltene Metallwert geringer als der Wert, den die Münze besitzt.

Fast gleichzeitig wurden 600 v. Chr. in Griechenland die ersten Silbermünzen geprägt. Das einheitliche Gewicht wurde mittels eines Stempels der Polis (altgriechisch: „Staat“) garantiert. Der Vorteil des neuen Tauschmittels war, dass die Münzen einheitlich schwer waren und man sie deshalb einfach abzählen konnte.

Ca. 500 v. Chr. wurde in Rom die erste einheitliche Münzwährung eingeführt. Das römische Reich war in voller Blüte. Kriegsbeute kam in Form immer höherer Mengen Gold, Silber und Bronze nach Rom. Im Jahre 211 v. Chr. begann in Rom die Prägung des Denars, einer Silbermünze.

Bis 750 n. Chr. dauerte es, dass in Europa Karl der Große den Denar aus Silber als offizielle Währung einführte. Der Denar wurde übrigens auch „Pfennig“ genannt.

Exkurs der Währungsgeschichte: Woher kommt der Name „Krösus?“

König Krösus gilt als Erfinder des Münzgeldes. Er war der letzte König des damaligen Lydiens in Kleinasien. Geboren ca. 591 v. Chr. regierte er von ca. 555 v. Chr. bis 541 v. Chr. Sein Merkmal was das Streben nach Wohlstand und Reichtum, aber auch Freigiebigkeit seinem Volk gegenüber.

König Krösus war ein patenter Geschäftsmann und Herrscher, er förderte Schiffbau und Seehandel. Der expandierende Warenverkehr wurde mit reinen Tauschgeschäften zunehmend schwieriger. So hatte er schließlich die Idee, die ersten einheitlichen Münzen als einheitliche Währung prägen zu lassen.

Die ersten bekannten Münzen bestanden aus einer natürlich vorkommenden Gold-Silber-Legierung. Alle Münzen hatten denselben Wert, dann musste dieser nicht bei jedem Kauf neu bestimmt werden. Der König gründete eine königliche Münzprägestätte, dort wurden die Münzen gefertigt. Für die Erkennbarkeit als Münzen des Königs erhielten sie einen Prägestempel. Der Handel florierte, ebenso der Wohlstand des Staates Lydien.

Diese bahnbrechende Erfindung hat Krösus bis heute nicht vergessen lassen. Immer noch gilt der Name „Krösus“ als Synonym für eine übermäßig reiche Person.

Papiergeld

Von der Münze zum Geldschein

Die Geschichte der Währung in Münzenform entwickelte sich immer weiter. Doch diese Währung stieß innerhalb des zunehmenden Handelsvolumens an ihre Grenzen: Metall besitzt ein hohes Eigengewicht, und so mancher betuchter Handeltreibende hatte Probleme, sein Vermögen überhaupt transportieren zu können.

Mit dem kontinuierlich steigenden Handel hat auch der Bedarf an Geld zugenommen. Dieser konnte mit den verfügbaren Mengen an Edelmetall nicht mehr so einfach gedeckt werden. Erste Fälscherbanden waren unterwegs, der Nennwert der Münzen ist gesunken. Es wurde Zeit für eine Alternative – die kam prompt aus China.
 

China als Vorreiter

Das alte China war der erste Staat der Welt, in dem Papiergeld als Währung genutzt wurde. Im Jahre 1024 wurde das erste Papiergeld als Währung eingesetzt. Zuerst als Notgeld zur Finanzierung von Kriegen, die Münzen sind immer knapper geworden.

Marco Polo entdeckte 1276 innerhalb seiner Expeditionen kaiserliche Banknoten aus Papier, welche in China als allgemeines Zahlungsmittel verwendet wurden.
 

Papiergeld in Europa

Es war auch Marco Polo, der die Vorteile des Papiergeldes erkannte und diese Idee nach Europa transportierte.

Das erste Papiergeld, in Form einheitlicher Geldscheine in Europa, wurde im Jahr 1483 als Ersatz für fehlendes Münzgeld in Spanien verteilt. Allerdings war man mit der Ausgabe von Geldscheinen aber zunächst äußerst vorsichtig. Die Bank von Amsterdam hat beispielsweise Geldscheine nur ausgegeben, solange die ausgegebenen Scheine mit Münzen gedeckt werden konnten. Banknoten mit unterschiedlichen, festgelegten Werten hat die Schwedische Reichsbank im Jahre 1660 auf den Markt gebracht.

Der erste stabile Erfolg durch die erfolgreiche Ausgabe von Papiergeld als Währung wurde erstmals in Großbritannien umgesetzt. Im Jahre 1776 wurde dort Papiergeld zuerst nur in kleinen Mengen verteilt. Ein Rücktausch in Münzen musste jederzeit gewährleistet sein. Trotzdem stand das System auf wackligen Beinen und war oft kurz vor dem Scheitern. Auch andere Staaten, wie z. B. Frankreich brauchte mehrere Anläufe, um das Papiergeld als Zahlungsmittel zu stabilisieren. Grund dafür war, dass zu viele Banknoten in den Umlauf gelangten. Dies begünstigte eine Inflation.
 

Papiergeld in Deutschland

Im damaligen Deutschland dauerte es noch eine ganze Weile, bis sich das Papiergeld etabliert hatte. Die preußischen Herrscher waren darauf bedacht, dass der auf den Markt gebrachte Menge Papiergeld immer eine ausreichende Menge an Münzen gegenüberstand.

So dauerte es bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, bis es allen europäischen Staaten – auch Deutschland – gelang, die großen Mengen an Papiergeld zu kontrollieren und stabile Währungen zu etablieren, die auf Papiergeld basierten.

Immaterielle Geldformen als Währung

Buchgeld

Das erste sogenannte Buchgeld wurde im 14. Jahrhundert in Italien das erste Mal verwendet. Damals kannte man Buchgeld in Form von Schecks, welche bei Banken eingelöst werden konnten. Diese Erfindung sorgte beim Zahlungsverkehr für mehr Effizienz und Sicherheit.

Bei einer Buchgeldtransaktion erfüllt der Schuldner seine Geldschuld gegenüber einem Gläubiger, ohne dass Bargeld verwendet wird. Münzen oder Edelmetalle wurden in Italien im 14. Jahrhundert bei Banken eingelagert, die dafür Schuldscheine ausstellten. Der Zahlungsanspruch gegenüber der Bank wurde dann auf einem Konto festgehalten. Da dies damals in Buchform festgehalten wurde, werden solche Vorgänge bis heute als Buchgeld bezeichnet.

Die Jahre 1407 und 1409 gelten als Meilensteine für die moderne Finanz- und Bankengeschichte. So entstand in Genua 1407 die Casa di San Giorgio. Diese Bank hatte anfangs vor allem Staatsanleihen. Grundlage war ein für damalige Verhältnisse vorbildliches Buchführungssystem. Mithilfe dieses Systems startete der Siegeszug des Buchgeldes über das Bargeld in Form von Münzen und Scheinen. Die Casa di San Giorgio wird auch als eine der ersten Aktiengesellschaften Europas genannt.

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich aus der “Buchform“ der bargeldlose Zahlungsverkehr, aus den Büchern wurden Datenbanken.

Der erste bargeldlose Zahlungsverkehr in Deutschland folgte 1876.
 

Elektronisches Geld

Ein Meilenstein in der Geschichte der Währungen ist die Weiterentwicklung des immateriellen Währungsverkehrs vom Buchungsgeld in die Form von elektronischem Geld. Dies stellt die neuzeitliche Alternative zum Bargeld dar. Als Voraussetzung für Transaktionsmöglichkeiten mithilfe „elektronischer Währung“ dient eine Geldkarte als Datenträger mit einem Guthaben. Damit kann der Inhaber zu einem beliebigen Zeitpunkt bezahlen.

Das Prinzip von Kreditkarten, die 1956 nach Deutschland kamen war zunächst auf die Begleichung von Hotel- und Restaurantrechnungen beschränkt. Jahre später haben die Unternehmen Visa und Mastercard auch den großen Bereich der Konsumgüter miteinbezogen. So weitete sich die Bandbreite der Zahlungsmöglichkeiten nach und nach zum heutigen Standard aus.
 

Virtuelle Währung

Die Geschichte der Währungen geht ins neue Jahrtausend: Die sogenannte Kryptowährung ist eine Erfindung der letzten 15 Jahre. Die offizielle Definition als Währung ist immer noch strittig. Im Jahre 2009 wurde mit dem Bitcoin die erste Kryptowährung öffentlich gehandelt.

Unter Kryptowährungen versteht man virtuelle, digitale Währungen mit einem meist kryptografisch abgesicherten, dezentralisierten, Zahlungssystem.

Das digitale System, welches diese Art der Währung steuert, nennt sich Blockchain.. Dieses System erfasst und beschreibt die getätigten Transaktionen. Veränderungen von Kryptowährungen werden auf unterschiedlichen Datenbanken gespeichert. Dadurch sind sie so schwer manipulierbar.

Trotzdem ist aktuell die Kryptowährung immer noch eine Art Randgebiet im Vergleich zum „traditionellen“ internationalen Währungsmarkt, weil sie auf einer komplett anderen Grundlage basiert. Die Meinungen darüber, ob sie sich in den nächsten Jahren durchsetzen wird, gehen in Fachkreisen stark auseinander. Es bleibt abzuwarten, wie die Währungswelt im galoppierend fortschreitenden neuen Jahrtausend bringen wird

Deutsche Währungsgeschichte

Die erste Mark

Im Jahre 1871 entstand das Deutsche Kaiserreich. Zum ersten Mal in der Geschichte war Deutschland ein eigener Staat. So wurde für diesen autonomen Staat eine Währung eingeführt, die Mark.

Der Ausdruck Mark kommt aus dem Mittelalter, der Begriff Mark wurde damals schon als Maßeinheit verwendet.

Die Mark wurde unterteilt, eine Mark waren 100 Pfennige. Der Maßstab des Wertes orientierte sich am Goldpreis.
 

Die Rentenmark

Seit Beendigung des Ersten Weltkriegs hatte Geld kaum noch Wert. Infolgedessen hat der Staat Unmengen Banknoten und Münzen herausgegeben.

Durch die Masse an Geld war es zunehmend wertlos, die Kaufkraft sank in den Keller. Die Inflation war in vollem Gange.

Im Jahr 1923 wurde die Inflation mit einer neuen Zentralbank und einer neuen Währung beendet. Die neue Währung hieß Rentenmark.
 

Die Reichsmark

Die Reichsmark wurde 1924 eingeführt und war bis 1948 offizielles Zahlungsmittel.

Die Reichsmark hat sich im Rahmen des Münzgesetzes vom 30. August 1924 als Nachfolgewährung für die Rentenmark durchgesetzt. Diese wurde durch die vorangegangene Hyperinflation in den Jahren 1922/23 vollkommen entwertet.

Mit der Beendigung des Zweiten Weltkriegs war die Reichsmark nichts mehr wert. Der Schwarzmarkt boomte. Menschen tauschten wieder Waren gegen andere Waren, wie in früheren Zeiten, vor der Erfindung des Geldes als Währung. Es gab sogar eine sogenannte Zigarettenwährung.
 

Die Alliierte Militärmark

Während und nach der Zeit des Zweiten Weltkriegs wurden in den von Alliierten besetzten Gebieten die Militärmark (Allied Military Currency) ausgegeben. Diese Währung hatte in Deutschland bis zur Währungsreform 1948 unabhängig und parallel zur alten Reichsmark Gültigkeit.
 

Die D-Mark

Die offizielle Einführung der D-Mark als deutsche Währung wurde im Jahre 1948 durch die westlichen Besatzungsmächte (USA, Frankreich und Großbritannien) initiiert.

Die Geldscheine wurden in den USA hergestellt und heimlich nach Deutschland gebracht. Jeder hatte Anspruch auf 40 Mark Startgeld. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Das Konsumverhalten explodierte, dies war der Startschuss des deutschen Wirtschaftswunders.
 

Die Währung der DDR

Die Deutsche Mark war in der sowjetischen Besatzungszone nicht zugelassen. Am 23. Juni verfügte die sowjetische Militäradministration (SMAD) die Durchführung einer Währungsreform in der besetzten Zone sowie im gesamten Stadtgebiet von Berlin. Die Reichsmark wandelte sich auf diese Weise zur Mark der deutschen Notenbank der SBZ (Ostmark).

Ab 1949 gab es auch im Westen Deutschlands die Mark der DDR. Diese hatte aber einen sehr viel geringeren Wert als die D-Mark. So wurde in der DDR oft heimlich mit D-Mark gehandelt. Damit konnten Dinge gekauft werden, die nicht in der DDR hergestellt waren.

Im Jahre 1990 wurde im Zuge der Wiedervereinigung die Ostmark abgeschafft. Ab sofort war die D-Mark die Währung für das neue Gesamtdeutschland. Die gesamtdeutsche D-Mark gilt somit zum jetzigen Zeitpunkt als letzte deutsche Währung.
 

Der Euro

Der Euro als gesamteuropäische Währung wurde am 1. Januar 1999 als Buchgeld, erst aber drei Jahre später, am 1. Januar 2002, als Bargeld eingeführt.

Nach dem US-Dollar gilt der Euro als wichtigste Reservewährung der Welt. Er löste die nationalen Währungen von inzwischen 19 Staaten der Europäischen Währungsunion als Zahlungsmittel ab.

Übersicht deutscher Währungen der letzten 150 Jahre

• Mark (1871 – 1923)
• Rentenmark (1923 – 1924)
• Reichsmark (1924 – 1948)
• Alliierte Militärmark (1944 – 1948)
• Deutsche Mark (1948 – 2001)
• Währung der DDR (1948 – 1990)
• Euro (seit 1999 / 2002)

Geschichte der Währungsunionen

Was ist eine Währungsunion?

Unter einer Währungsunion versteht man die Gesamtheit von Staaten, welche eine einheitliche Geld- und Währungspolitik und Währungsintegration in Form der Einführung einer einheitlichen Währung betreiben.

Sie ist somit eine Form des wirtschaftlichen Zusammenschlusses von Staaten, der über das Kreieren eines gemeinsamen Marktes verschiedene wirtschaftspolitische Bereiche vereinheitlicht und durch eine gemeinsame stabile Währung stärkt.

Eine Währungsunion im Sinne eines einheitlichen Zahlungsmittels ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Währungsunionen gab es bereits bei den alten Römern. Währungsgemeinschaften wurden auch vor dem Ersten Weltkrieg bereits von verschiedenen Staaten Europas und auch in den USA etabliert.

Beispiele von Währungsunionen

Die Römische Einheitswährung

Als erste einheitliche, grenzübergreifende Währung und somit Vorläufer moderner Währungsunionen galt die römische Währung. Diese war in der Gesamtheit des antiken römischen Reichs einheitliches Zahlungsmittel.

Die Einheitswährung der römischen Republik in Form von Bronzebarren stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Nach diversen Währungsreformen, unter anderen durch Caesar und Augustus, bestand die Währungsunion bis ca. 3000 n. Chr.
 

Die Lateinische Münzunion

Eine geschichtlich prominente Währungsunion war die sogenannte Lateinische Münzunion. Sie wurde von Frankreich, Belgien, Italien und der Schweiz im Jahre.1865 in Paris ins Leben gerufen. Im Jahre 1868 hat sich auch Griechenland dieser Union angeschlossen. Ziel war eine Erleichterung des Zahlungsverkehrs, ein einheitlicher Münzumlauf sowie die Regulierung von Wechselkursschwankungen.

Die Währungsunion wurde auf der Grundlage des in Frankreich bestehenden Franc und dem festen Verhältnis von Gold und Silber getroffen.
 

Die Skandinavische Währungs- oder Münzunion

Diese Währungsunion wurde 1873 von den Staaten Schweden und Dänemark gegründet. Auch Norwegen hat sich zwei Jahre später angeschlossen. In allen drei Staaten wurden die jeweils bis dahin gültigen Währungen durch die Dezimalwährung 1 Krone = 100 Øre abgelöst.
 

Einheitswährung in den USA

Erwähnenswert ist auch die Währungsentwicklung der Vereinigten Staaten von Amerika. Dort gab es in der Gründerzeit noch keine einheitliche Währung. Die amerikanischen Banken erhielten von den Bundesstaaten die Erlaubnis, Geld zu drucken. Obwohl die erste Zentralbank bereits 1791 entstand, fielen die Kompetenzen nach dieser Zeit wieder an die Bundesstaaten zurück. So kam es, dass es im Jahre 1860 mehr als 10.000 unterschiedliche Banknoten gab, dies erschwerte den Handel massiv.

Erst viel später – nach dem Bürgerkrieg – wurde 1863 der National Currency Act erlassen, ein Gesetz, welches ein einheitliches, nationales Banksystem mit nationalen Banknoten vorschrieb. Seit dem Jahre 1914 überwacht die Federal Reserve Bank das Drucken und die Verteilung des Dollars als amerikanische Währung.
 

Die Europäische Währungsunion (EWU)

Die bekannteste und aktuellste Währungsunion der Neuzeit ist die Europäische Währungsunion. Sie stellt den Zusammenschluss von EU-Mitgliedsstaaten auf dem Gebiet der Geld- und Währungspolitik dar. Die Europäische Währungsunion (EWU) ist ein Bündnis von inzwischen 19 teilnehmenden Staaten, die den Euro als gemeinsame Währung eingeführt haben.

Am 1. Januar 2002 wurde der Grundstein gelegt und der Euro offiziell als europäische Währung eingeführt. Seither bezahlen über 320 Millionen Menschen in den teilnehmenden 19 Staaten mit dem Euro. Ziel der EWU ist unter anderem mit einer starken und stabilen Währung die Preisstabilität zu gewährleisten. So sichert das Eurosystem die Kaufkraft der Gemeinschaft und vermindert die Gefahr von Inflationen.

Der Euro zählt mittlerweile zu den wichtigsten Zahlungsmitteln der Welt.

 


Wie hat Dir der Artikel gefallen?